Minimalistisch wohnen – Tipps für die Einrichtung

Minimalismus bedeutet, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Das hilft dabei sich von unnötigen Dingen zu befreien, wieder klar denken zu können und ein stressfreies und Leben zu führen. Dafür gibt es weder eine Zauberformel noch einen für alle verbindlichen Leitfaden. Das Minimalimus-Prinzip ist in vielen Bereichen zu finden, beispielsweise in Kunst und Architektur, im Bereich Inneneinrichtung aber auch in Mode und Beauty.


Abbildung 1: Ein minimalistisch eingerichtetes, ordentliches Schlafzimmer trägt zu einer besseren Schlafqualität bei.
Bildquelle: Pixabay © terimakasih0 (CC0 Public Domain)

Auch wenn es zunächst so klingt, ist es am Anfang nicht immer einfach, Minimalismus im Alltag zu leben. Oft haben Menschen eine emotionale Bindung an Dinge, auch wenn sie ansonsten kaum einen Nutzen haben. Sie bergen beispielsweise Erinnerungen. Für eine minimalistische Inneneinrichtung ist es wichtig, zunächst Platz zu schaffen.

Minimalismus ist im Wohnbereich in den letzten Jahren zu einem richtigen Trend geworden. Hygge und Lagom sind skandinavische Konzepte für mehr Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden und im eigenen Leben. Es geht dabei um klare Formen, schlichte Designs und Ordnung. Voll in diesem Trend liegt auch die „Magic Cleaning“-Methode von Marie Kondo. Bei der Einrichtung bedeutet Minimalismus sich auf „cleane“ Designs ganz ohne Schnörkel zu konzentrieren. Alles, was mehr oder weniger nur ein Add-on ist, bleibt einfach weg. Wer minimalistisch wohnt verzichtet. Allerdings ist dieser Verzicht nicht negativ besetzt, er ist weder Pflicht noch Strafe. Es geht vielmehr darum, sich von Ballast zu befreien. Im Schlafzimmer kann sich der minimalistische Wohnstil auch auf die Schlafqualität auswirken. Alles wird ruhiger, es liegt nichts mehr Unnötiges herum, der Geist kann besser zur Ruhe kommen.

Vor- und Nachteile eines minimalistischen Wohnstils

Der größte Vorteil einer minimalistischen Inneneinrichtung ist der Platz, der dadurch in der Wohnung entsteht. Es ist weniger Zeit zum Aufräumen notwendig. Darüber hinaus spart es auch Geld minimalistisch zu wohnen, da kein Geld für viel Schnickschnack und Krempel notwendig ist. Das klingt verheißungsvoll, stellt aber zu Beginn eine große Veränderung dar. Der erste Schritt braucht Zeit und ein gewisses Maß an Selbstverpflichtung. Das ist auch zugleich der größte Nachteil. Denn im ersten Schritt gilt es, die gesamte Wohnung auszumisten, alles neu zu organisieren und sich an die neuen, möglichst realistischen Richtlinien zu gewöhnen.


Abbildung 2: Ein ordentlicher Schreibtisch ohne viel Schnickschnack lenkt nicht ab und trägt zu mehr Effizienz beim Arbeiten oder Lernen bei.
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Das richtige Mindset für den neuen Lebensstil

Den Kopf einfach auf Minimalismus zu programmieren und schon klappt alles, funktioniert so nicht. Viele haben am Anfang Schwierigkeiten damit, sich zu entscheiden, was Ballast ist und was nicht, was sich lohnt zu kaufen und was nicht. Jedem ist etwas anderes wichtig. Es ist ideal, wenn Dinge schön sind und zugleich nützlich. Aber manchmal stecken in dekorativen Dingen viele Emotionen und Erinnerungen, sodass sie zu etwas ganz Besonderem werden. In den folgenden drei Stufen kann es gelingen, zu einem minimalistischen Wohn- und vielleicht sogar Lebensstil zu finden.

Zunächst gilt es, Prioritäten zu setzen. Es ist nicht gut, alles im Leben mit sich herumzuschleppen. Das bedeutet, sich von Zeit zu Zeit von Dingen zu trennen, die beispielsweise nicht mehr so bedeutend sind. Das können Souvenirs von vergangenen Reisen sein oder auch Deko-Elemente, die noch aus der Studenten-Zeit stammen. Wer sich auf die Dinge konzentriert, die ihm liebgeworden sind, kann andere Dinge besser loslassen.

Wer weiß, welcher Sammeltyp er ist, kann rational entscheiden, welche Dinge bleiben und welche wegkönnen. Es gibt:

  • den emotionalen Sammler. Er hängt an Dingen, die ihn an bestimmte Menschen erinnern.
  • den dynamischen Sammler. Er hängt an Objekten, die mit seinen Hobbys oder seinem Lebensstil zu tun haben.
  • den praktischen Sammler. Er hängt an nützlichen Dingen und kann sich kaum davon trennen.
  • den genügsamen Sammler. Er hängt an Dingen, die teuer sind.

Minimalistisch Wohnen bedeutet bewussteren Konsum

Bewusster Konsum ist beim Minimalismus essenziell. Dadurch verändern sich mit der Zeit auch die Einkaufsgewohnheiten. Nichts wandert mehr aus purer Gewohnheit in den Einkaufswagen. Bei allem stellt sich beim Einkaufen die Frage, ob es wirklich notwendig ist oder ob die neue Duftkerze oder das hübsche Kuschelkissen eigentlich gar keinen Platz haben.

Ein minimalistischer Wohnstil ist auch gleichzeitig nachhaltiger. Es ist besser, einen hochwertigen Schrank oder hochwertige Accessoires zu kaufen, als jedem kurzfristigen Wohntrend hinterherzurennen. Ein zeitgenössischer Schrank und zeitlose Accessoires sind auch in vielen Jahren noch schön, wenn die trendigen It-Pieces schon längst wieder aus der Mode oder kaputt sind.

Ausmisten und Entrümpeln helfen dabei, nicht nur physischen, sondern auch psychischen Ballast loszuwerden. Auszumisten und damit mehr Stauraum zu schaffen wirkt sehr befreiend. Ordnung hat etwas sehr Beruhigendes.

Nach dem ausgemistet ist, ist es sinnvoll, Ordnung zu halten. Es ist ganz normal, dass sich mit der Zeit wieder Sachen ansammeln, ganz leise schleichen sie sich wieder in die Wohnung und in das Leben. Deshalb ist es gut regelmäßig auszumisten und damit nicht zu warten bis zum nächsten Frühjahrsputz oder bis die Unordnung wieder überhandgenommen hat. Jeden Tag alles wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückzustellen ist eine gute Gewohnheit. Sie hilft dabei, alles ordentlich zu halten.


Abbildung 3: Niemand braucht wirklich so viele Töpfe, Schüsseln und Pfannen.
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In den Wohnräumen ist es sinnvoll, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Niemand braucht wirklich drei kleine Tische im Wohnzimmer, 1000 Kleiderbügel im Kleiderschrank oder mehr als fünf Töpfe in der Küche. Sich darauf zu besinnen, welche Einrichtungsgegenstände und Accessoires wirklich wichtig sind, hilft dabei, sich von den Dingen zu trennen, die eigentlich entbehrlich sind.

Minimalismus in einer kleinen Wohnung

Gerade in einer kleinen Wohnung sind klare Formen und Linien wichtig. Eine kleine Wohnung wirkt gleich vollgestellt, wenn darin ein riesiger Sessel im Rokoko-Stil steht oder ein verschnörkelter großer Spiegel an der Wand hängt. Schlichte und filigrane Designs passen hier viel besser.

Räume sollten auch nicht vollstehen. Es kann sehr befreiend sein, wenn nicht jede Fläche in der Wohnung vollsteht, auch wenn viele das nicht bewusst wahrnehmen. Freie Flächen auf dem Boden oder an der Wand tragen sogar dazu bei, einen Raum optisch zu vergrößern.